Meine erste Kneippkur – Teil 2

An jedem Arbeitstag läutet der Wecker um 5 Uhr. Auch jetzt, im Urlaub, erwache ich um diese Zeit. An Wochenenden drehe ich mich einfach um und schlafe wieder ein. Aber ich habe mich ja nun dazu entschlossen, etwas für meine Gesundheit zu tun und für den Beginn meiner ersten Kneippkur eigens eine Woche Urlaub genommen.

Los geht’s mit einer Oberkörperwaschung. Ich klettere schlaftrunken aus dem Bett und tappe ins Badezimmer. Am Vorabend habe ich mich noch intensiv mit dem richtigen Ablauf der Waschung beschäftigt und „trocken“ geübt, damit die Herausforderung zur frühen Morgenstunde nicht allzu groß wird. Ich lasse kaltes Wasser ein, füge Apfelessig hinzu, durchtränke das eigens dafür angeschaffte Waschtuch und beginne meine Waschung beim rechten kleinen Finger.

Korrekte Ausführung ist wichtig

Frau Wurm-Fenkl hat mich über die korrekte Anwendung ausführlich instruiert. Nicht zu nass, nicht zu trocken. Ein feuchter Film legt sich auf meine Haut, ich fröstle. Um diese Uhrzeit ist das Badezimmer noch kalt.

Als die Waschung durchgeführt ist, schlüpfe ich schnell in mein Pyjamaoberteil und krieche flugs wieder ins warme Bett. Kurz fröstelt es mich erneut, dann jedoch beginnt sich die Feuchtigkeit zu erwärmen und fühlt sich sehr, sehr angenehm an. Ich dämmere ein und schlafe zwei weitere Stunden tief und fest.

Eine neue Routine

Zu Beginn muss ich mir für die täglichen Anwendungen eine Erinnerung stellen. Bis ich um zehn Uhr vormittags daran denke, dass nun ein Armbad auf dem Programm steht, dauert es einige Tage. Wasser, so kalt wie es aus dem Wasserhahn kommt, ins Waschbecken einlaufen lassen. Die Unterarme 10 Sekunden eintauchen und abstreifen. Und gleich wieder in die warme Kleidung. Unbedingt an die Gymnastik denken! 30mal geschwind die Arme wechselweise um den Körper geschlagen. „Wie beim skifahren! Wenn es mir da kalt ist, mache ich das auch immer.“ gibt mir Frau Wurm-Fenkl ihren Übungstipp mit auf den Weg. Und tatsächlich! Das warme Blut schießt in meine Fingerspitzen, die dezente Feuchtigkeit ist warm geworden und sehr angenehm auf der Haut. Ich fühle mich erfrischt und lebendig!

Nach dem Mittagessen ist die Leibauflage, die ich mir selbst anlege, dran, vor dem Spazierengehen ein kalter Knieguss. Im Winter kostet das Überwindung, aber auch hier heißt es danach wieder: „Für Wiedererwärmung sorgen!“, erst dann beginnt der Spaziergang. Bewegung ist eine der fünf Elemente der Kneippkur und fest in mein Programm eingebaut. Ich laufe zwei Stunden durch die windige Winterlandschaft.

Abends sinke ich sehr erschöpft in mein Bett. Der erste Kurtag ist geschafft!

Für den zweiten Kurtag steht morgens eine Unterkörperwaschung im Kurplan. Auch das klappt auf Anhieb, das angenehme Gefühl stellt sich schnell ein und ich döse bis zum Aufstehen wohlig vor mich hin. Die Anwendungen bleiben in der ersten Kurwoche im 2täglichen Wechsel gleich, allmählich gewöhnt sich mein Körper daran, ich finde die Kaltreize nicht mehr so schlimm. Bis zu meinem nächsten Termin mit Frau Wurm-Fenkl stellt sich eine gewisse Routine ein.

Weiter geht’s im 3. und letzten Teil…

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