Das Rosarium im Kurpark feiert Geburtstag – 50 Jahre Rosengarten in Bad Wörishofen

Der Kurpark in Bad Wörishofen ist ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste des Ortes und die vielen Besucher aus der Umgebung. Ganz besonders sein Rosengarten mit einer außergewöhnlichen Vielfalt duftender Rosensorten ist ein besonderer Besuchermagnet. Im Jahr 2022 feiert er sein 50-jähriges Bestehen.

Auf den Lehmfeldern einer ehemaligen Ziegelei wurden im Jahr 1894 die ersten Kuranlagen geschaffen. Um den Ausbau weiter voranzutreiben, wurde fünf Jahre später der Verschönerungsverein Wörishofen gegründet. Sein größter Förderer, Erzherzog Josef von Österreich-Ungarn, ließ dafür die ersten Bäume aus Budapest importieren.

 

Credits: Tobias Gerber

Im Jahr 1971, anlässlich des 150. Geburtstages von Sebastian Kneipp, dem großen heilkundigen Pfarrer, wurde die Idee geboren eine Rose auf den Namen „Bad Wörishofen“ taufen zu lassen. 1920 hatte der Ort Wörishofen das Prädikat Bad verliehen bekommen. Die Großgärtnerei Horstmann & Co aus Elmshorn nahm den Rosenauftrag an.

 

Ein Jahr später, 1972, wurde dann an einem warmen Sonntag vor dem Musikpavillon eine Rosenpyramide aufgebaut. Fräulein Rosy Rosenhorst taufte die neugezüchtete Rose am 16. Juli in Anwesenheit des Mitinhabers der Großgärtnerei Horstmann, Gerd Horstmann.

Die Mutter der Polyantharose „Bad Wörishofen“ war die Rose Marlena, Großmutter die Rose Lilli Marleen. Die Züchtung der Beetrose dauerte neun Jahre. Bis heute stehen ihre Blüten in Dolden von leuchtendem Blutrot, breitbuschig, vielverzweigt und niedrigbleibend im Rosengarten von Bad Wörishofen.

Aber Herr Horstmann hatte zur Rosentaufe auch ein Geschenk mitgebracht: die Spende von 1.000 Rosenstöcken in 63 Sorten. Der Grundstock für das Rosarium war gelegt, in den folgenden Jahren wurde es ständig erweitert.

 

1988 kam der Bereich „Historische Rosen“ hinzu, 1991 folgt die Neuanlage der Beete mit den „Englischen Rosen“. Im Jahr 1995 zierten bereits 450 verschiedene Rosensorten mit über 7.000 Rosenstöcken das Rosarium im Kurpark. Zu dieser Zeit stand Bad Wörishofen mit dieser Vielzahl an Sorten an zehnter Stelle aller Rosarien in Deutschland.

Im September 1996 wurde die Rose „Sebastian Kneipp“, eine Neuzüchtung der Firma „W. Kordes‘ Söhne“ aus Klein Offenseth-Sparrieshoop, gepflanzt. Pünktlich zu einem ganz besonderen Jubiläum, dem Gedenkjahr zum 100. Todestag von Pfarrer Sebastian Kneipp im Jahr 1997, erblühte die Rose in voller Pracht – am 9. August wurde sie getauft.

 

Im Jahr 2005 kam die ADR-Rose „Bad Wörishofen 2005“ neu hinzu, 2017 die Rose „Allgäu-Glück“. Die Taufe der neuesten Schönheit war der Höhepunkt des Deutschen Rosenkongresses, der 2017 in Bad Wörishofen stattfand.

Credits: Kur- und Tourismusbetrieb Bad Wörishofen

Heute erfreuen den Besucher auf 10.000 m² rund 6.000 Rosenstöcke. Einige Flächen mussten aufgrund des Baumwuchses oder von Veränderungen im Grundwasser aufgegeben werden. Die Rosen fühlten sich einfach nicht mehr wohl. Dennoch wurde die Sortenvielfalt im Rosarium vergrößert, dort wachsen jetzt Rosen in 575 Arten von 120 Züchtern. Darunter befinden sich fast alle ADR-Rosen (ADR ist die Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung.) Dieses Prädikat erhalten besonders empfehlenswerte Rosen. Eine Vielzahl von Frühlingsblühern, Stauden, Sträuchern und Gehölzen begleitet eindrucksvoll die Rosenpracht, um eine fast ganzjähre Blütezeit zu ermöglichen

Und an schönen, sonnigen Sommertagen können Besucher inmitten der Rosen Platz nehmen, deren wunderbaren einzigartigen Duft genießen und den klangvollen Rosenkonzerten des Kurorchesters lauschen. Mehr zum Rosengarten gibt es hier.

 

 

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern in diesem Text in der Regel die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

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